Am 23. Januar 2010 verstarb der langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende der Frankenberger SPD, Otto Nolte. Unser Genosse Nolte war nach dem 2. Weltkrieg ein Sozialdemokrat der ersten Stunde und 62 Jahre lang Mitglied des Ortsvereins. Seine Arbeit für unsere Partei und die Bürger der Stadt Frankenberg setzte Maßstäbe.
Abschied von einem Weggefährten
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Otto Nolte1930 – 2010 |
Die Nachricht vom Tode unseres langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden der Frankenberger SPD kam für uns vollkommen unerwartet.
Die Frankenberger Sozialdemokraten sind wie gelähmt.
Der Schock über die Nachricht sitzt sehr tief und erst langsam wird uns jetzt richtig bewusst, welcher große Mann uns verlassen hat.
In seiner Kindheit und Jugend hat Otto Nolte die Schrecken des zweiten Weltkrieges und die Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erlebt. Das hat ihn abgestoßen und sein Leben geprägt.
Nur ein starkes demokratisches Verständnis der Menschen, die in einer sozialen Gesellschaft leben, könnte eine Wiederholung dieser grausamen Geschichte ausschließen.
Für Otto Nolte war damit der Weg in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands vorgezeichnet. Somit war es nur folgerichtig, dass er, noch keine 18 Jahre alt, im Januar 1948 in die SPD eintrat. Hier hatte er seine politische Heimat gefunden. Und, über 62 Jahre gehörte er zu den Frankenberger Sozialdemokraten.
Dafür sind wir dankbar.
Otto Nolte war ein Mann der ersten Stunde. Mit unglaublichem Engagement und Tatkraft war er maßgeblich am Aufbau des Frankenberger SPD-Ortsvereins beteiligt. Viele Menschen konnte er von den Idealen der Partei überzeugen und für ein „Mitmachen“ in der Politik gewinnen.
Otto Nolte hat im Frankenberger Land viele SPD-Ortsvereine aufgebaut. Für den damaligen Kreis Frankenberg und unsere Landtags- und Bundestagsabgeordneten war er eine unverzichtbare Größe.
Wer die SPD meinte, meinte Otto Nolte. So tief war seine Identifikation mit der Partei. Ohne ihn wäre die SPD niemals führende politische Kraft in der Stadt und im Kreis geworden.
Otto Nolte bekleidete zahlreiche Funktionen in der SPD, bis hin zum Unterbezirksvorsitzenden und erstem Kreisbeigeordneten. Über Jahrzehnte gehörte er der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankenberg und dem Kreistag an.
Sein Rat wurde von vielen Parteifreunden immer gerne eingeholt und hoch geschätzt. Seine politischen Vorstellungen und sein Handeln wurden auch vom politischen Gegner anerkannt und respektiert.
In vielen Vereinen hatte er führende Funktionen inne. Stets galt seine Arbeit der Weiterentwicklung und Verbesserung der existierenden Rahmenbedingungen.
Der ehemalige Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg Horst Bökemeier, bekanntermaßen auch ein guter Zeichner, hat einmal das historische Frankenberger Rathaus gezeichnet. Auf der Zeichnung sieht man unten rechts einen Mann mit einem Stapel Akten unter dem Arm, der ein Fahrrad schiebend sich mit einem Frankenberger Bürger unterhält.
Das ist Otto Nolte. Mit dem Fahrrad unterwegs und immer ein offenes Ohr für die Probleme all derjenigen, die ihn um Hilfe baten.
Sein Einsatz für die sozial Schwachen und Hilfesuchenden war schier unermüdlich. Keinen, der ihn um Rat oder Unterstützung ersuchte, wies er ab.
Das war es, was Otto Nolte ausmachte, der stets bescheiden war, sich nie in den Vordergrund drängte.
Er war ein sozialdemokratischer Idealist, der durch sein Engagement und Handeln überzeugte.
Otto Nolte hat damit Geschichte geschrieben. Ohne ihn ist die SPD, ist die Stadt und ist der Kreis ärmer geworden.
Die Partei ist ihm zu großem Dank verpflichtet.
In der Frankenberger SPD hat Otto Nolte eine übergroße Lücke hinterlassen. Wir werden seiner stets ehrend gedenken und verneigen uns vor diesem großen Mann.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.